Radio wird mobil
Der Wunsch nach mobilem Radioempfang besteht seit den Anfangstagen des Rundfunks. Das erste tragbare Batterieradio in diesem Museum stammt aus dem Jahr 1928. Noch bis Mitte der 1950er Jahre war mobiles Radiohören ein teurer Spass. Zum Gerätepreis hinzu kamen Anodenbatterie und Heizbatterie. Beide waren teuer und mussten oft erneuert werden, denn die Röhrengeräte waren Stromfresser.
Der Transistor löste die Röhre ab und setzte ab 1957 die Miniaturisierung in Gang. Ein neuer Markt Kofferradios entstand, mit Umsätzen wie bei Heimgeräten. Grundig‘s Weltempfängerserie Satellit, erweiterte den Empfangsradius auf die ganze Welt.
Parallel zum Kofferradio wurde das Autoradio Standard. Es musste, oft umständlich, erst eingebaut werden. Erst sehr spät war das Radio generell im Auto integriert.
Eine ganz neue Form der Mobilität entstand durch die Entwicklung der Tonband-Koffergeräte. Rundfunksendungen aufnehmen, wiedergeben und bei Bedarf mitnehmen, wurde zum neuen Hobby. Die Philips Kompaktkassette verbreitete sich ab 1963 weltweit und war jahrzehntelang der beliebteste Tonträger. Radiorecorder kombinierten Radio und Kassette und der Sony Walkman, Kult einer ganzen Generation, brachte HiFi-Stereomusik aus dem Gerät im Westentaschenformat.
Das Grammophon, 1887 von Berliner erfunden, mutierte zum Plattenspieler. Vinyl-Platten lösten ab ca. 1950 Schellack ab und sind bis heute beliebt. Mitnehm-bare Kompakt-Plattenspieler und Platten-Hits garantierten gelungene Partys.